Level 3: Staubsturm

Level 3, der Staubsturm, leitet die erste handfeste Krise ein. Erste Trigger-Themen werden berührt und Identitäten verletzt. Jetzt liegt es an dir, den Krisenmodus auf Social Media abzuwenden.

Über einen alteingesessenen Professor der Musikhochschule werden immer wieder Beschwerden eingereicht: sein Unterrichtstil sei zu konservativ, außerdem mache er häufig Bemerkungen über das Geschlecht oder die Herkunft der Schüler*innen. Unter einem Ankündigungspost für das nächste Hochschulkonzert bei Instagram bildet sich Unmut über den Lehrkörper der Hochschule. Es kursiert ein offener Brief unter den Studierenden, ein studentisch geführtes Radio veröffentlicht einen Beitrag unter dem Titel Wie sicher ist unsere Musikhochschule?, der von einigen Angehörigen der Szene bei Instagram und X geteilt wird. Die Hochschulleitung nimmt die Vorwürfe zur Kenntnis, der Professor entschuldigt sich in einem öffentlichen Rundbrief bei den Studierenden für sein grenzüberschreitendes Verhalten. Er wolle sich in dem Bereich durch ein Coaching sensibiliseren lassen. Wie reagierst du auf die Kommentare bei Instagram?

Analyse

In Level 3 handelt es sich um konkrete Vorwürfe, die um Identität, Geschlecht oder gesellschaftliche Rollen kreisen. Innerhalb der Belegschaft sind Grenzen überschritten worden, jedoch ohne unbedingt eine bewusst diskriminierende Absicht damit zu verfolgen. Vielmehr sind es strukturelle Probleme und internalisierte Haltungen. Jetzt ist es wichtig, das Gespräch mit Betroffenen und Täter*in zu suchen, sowie interne Abläufe transparent zu machen. Es muss sich mit dem Fall auseinandergesetzt werden, um dieses Vorgehen auch mit der Öffentlichkeit zu teilen. Gemeinsam mit der Leitungsebene sollten Textbausteine festgelegt werden, die für Kommentare und Direct Messages verwendet werden können. Eine Möglichkeit ist auche in ein öffentliches Statement auf der Website, auf das dann bei Social Media verlinkt und hingewiesen kann. So besitzt du eine Standard-Antwort, falls die Vorwürfe sich mehren.

Spätestens an dieser Stelle sollte ein Krisenhandbuch vorliegen, dass auch die Kommunikation auf Social Media umfasst. Ist die Einrichtung bereit, die Probleme anzugehen? Auch die interne Kommunikation ist wichtig, um die Belegschaft hinter sich stehen zu haben und keine weitere Empörungswelle bei Social Media zu provozieren.

Mögliche Antwort: Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst. Unsere Hochschule soll ein Ort sein, an dem sich alle sicher fühlen. Wir entschuldigen uns bei allen, die sich an der Hochschule nicht wohl gefühlt haben. Wir möchten durch Sensibilisierungsworkshops unsere Lehrenden schulen und auch intern eine feste Beschwerdestelle einrichten, damit Betroffenen besser geholfen werden kann.

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Grundlagen für das Krisenmanagement