Haltung ist kein politischer Standpunkt.
Viele Organisationen stehen seit Jahren unter einem besonderen Druck. Mitglieder, aber auch externe Stakeholder fordern, dass sich diese Organisationen zu politischen und gesellschaftlichen Themen positionieren, dass sie Haltung zeigen. Am besten sichtbar nach außen, etwa mit einem Statement auf der Website, einer Flagge, einem Solidaritätsaufruf oder einer Spendenkampagne.
Doch ist es wirklich die Aufgabe gesellschaftlich relevanter Organisationen? Betrachtet man die Forderungen genauer, wird deutlich, dass Haltung oft mit einem politischen Standpunkt verwechselt wird. Haltung erscheint dann als „Wir stehen gegen etwas“ oder „Wir stehen für etwas“. Das aber lässt sich mit der eigentlichen Aufgabe vieler Organisationen kaum vereinbaren.
Im Deutschen hat der Begriff „Haltung“ mehrere Bedeutungen. Zwei davon helfen, den Unterschied und die eigentliche Rolle von Organisationen besser zu verstehen. Haltung kann erstens ein politischer Standpunkt sein. Zweitens kann Haltung jedoch auch Pflege oder Bewahrung bedeuten, etwa die Haltung und Pflege eines Hauses oder die Tierhaltung. In diesem Sinne meint Haltung, etwas, das einem anvertraut wurde, gut zu behandeln.
Diese zweite Bedeutung trifft den Kern dessen, was Haltung im kulturellen und gesellschaftlichen Kontext bedeuten sollte. Organisationen haben einen Auftrag, der entweder gesetzlich festgeschrieben ist oder in Stiftungsunterlagen und Gründungspapieren festgehalten wurde. Ihre Aufgabe ist es, diesen Auftrag zu pflegen und zu bewahren.
Ein Beispiel: Museen, die eigene Sammlungen besitzen, sollen diese erhalten, ausstellen, Kultur vermitteln, für Kunstfreiheit eintreten und der Kunst einen Raum geben. Stiftungen haben häufig einen festgelegten Zweck, der ebenfalls eine Form der Pflege beinhaltet. Universitäten wiederum sind dafür da, Forschungsfreiheit und Lehrfreiheit zu schützen, Wissen zu erweitern und Studierenden unabhängig von Herkunft, Religion oder anderen Voraussetzungen ein Studium bis zum Abschluss zu ermöglichen.
Haltung bedeutet also nicht politische Parteinahme, sondern die sorgfältige Pflege des eigenen Auftrags. Wir unterstützen Organisationen dabei, ihre Haltung klar, angemessen und wirksam zu formulieren und zu kommunizieren. Dabei helfen wir, den vielfach geäußerten Erwartungen nach einer öffentlichen politischen Positionierung nicht einfach nachzugeben, sondern stattdessen eine wertschätzende, sachliche und friedliche Kommunikation im Diskurs zu gestalten.

Events
LunchLab: Haltungskommunikation
Theorie, Beispiele, Tipps
Unsere Leistungen
Resilience-Kit
Sie wollen die Haltung ihrer Organisation bestimmen.
Führungskräfte-Coaching
Strategische Ausrichtung der Organisation
Inhouse-Crashkurse
Gemeinsam Haltung erarbeiten und kommunizieren
Unsere Expert*innen

Karin Bjerregaard Schlüter

Ralf Schlüter
Die Kulturbotschaft ist der digitale Partner gesellschaftlich relevante Organisationen. Wir begleiten Führende, Kommunikatoren und Programmverantwortliche beim Kommunizieren ihrer Aufträge, Inhalte und Events sowie bei der Bewältigung von Krisen, Boykotten und Konflikten.